Neuer Bericht: Steuerlast in Österreich am vierthöchsten

Laut OECD-Bericht ist die Steuerlast in Österreich am vierthöchsten aller 38 Mitgliedsstaaten. Die Arbeit wird insgesamt hierzulande mit am höchsten besteuert. Zeitgleich sinken die Reallöhne aufgrund der Inflation im OECD-Raum. Alle Details auf Finanz.at.

25.04.2023, 14:15 Uhr von
Inflation
Bildquelle: Finanz.at (Montage) / Inflation

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Die Steuerlast - vor allem auf den Faktor Arbeit - ist in Österreich im OECD-Vergleich weiterhin im Spitzenfeld und somit unter den höchsten der 38 Mitgliedsstaaten.

OECD: Österreich mit vierthöchstem "Steuerkeil"

Laut "Taxing Wages"-Studie der OECD, ist der österreichische "Steuerkeil" mit 34,6 Prozent - also Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und Dienstgeberbeiträge von ArbeitnehmerInnen abzüglich Familien- und Sozialleistungen - der vierthöchste im Vergleich der 38 OECD-Mitgliedsstaaten. Ohne Familienleistungen (für ArbeitnehmerInnen ohne Kinder) liegt er gar bei 46,8 Prozent.

Zwar seien die Steuern für Familien mit Kindern gesunken - Grund dafür sei auch u.a. der Familienbonus. Dennoch weist die OECD in ihrem Bericht darauf hin, dass die steuerliche Belastung von Arbeit im vergangenen Jahr gestiegen ist.

Zeitgleich steigt der Reallohnverlust durch die weiterhin anhaltend hohe Inflation. Höhere Nominallöhne bedeuten auch mehr Steuerlast und in der Regel weniger Anspruch auf Transferleistungen und Steuergutschriften.

Neue Steuertarife und Valorisierung wirken erst 2023

Die Abschaffung der kalten Progession und Valorisierung der Sozialleistungen sollte die Steuerlast für das heurige Jahr senken. Dem gegenüber steht jedoch eine weiterhin hohe Teuerung - vor allem bei Produkten des täglichen Bedarfs und Energie.

Diese Absetzbeträge wurden an die Inflation angepasst:

Absetzbetrag 2024 2025
Alleinverdienerabsetzbetrag 572 Euro
2. Kind: + 202 Euro
3. Kind & weitere: + 255 Euro
601 Euro
2. Kind: + 212 Euro
3. Kind & weitere: + 268 Euro
Alleinerzieherabsetzbetrag 572 Euro
2. Kind: + 202 Euro
3. Kind & weitere: + 255 Euro
601 Euro
2. Kind: + 212 Euro
3. Kind & weitere: + 268 Euro
Kinderabsetzbetrag 67,80 Euro 70,90 Euro
Mehrkindzuschlag 23,30 Euro 24,40 Euro
Pensionistenabsetzbetrag 954 Euro
Erhöhter Betrag: 1.406 Euro
1.002 Euro
Erhöhter Betrag: 1.476 Euro
Verkehrsabsetzbetrag 463 Euro
Erhöhter Betrag: 798 Euro
Zuschlag: 752 Euro
487 Euro
Erhöhter Betrag: 838 Euro
Zuschlag: 790 Euro
Unterhaltsabsetzbetrag 35 bis 69 Euro 37 bis 73 Euro

Für das kommende Jahr 2024 würde eine Inflation von durchschnittlich über zehn Prozent für den relevanten Zeitraum von August 2022 bis Juli 2023 jedoch eine deutliche Anhebung der Sozialleistungen, Pensionen und Grenzwerte der Lohnsteuertabelle ab Januar bedeuten.

Quelle: oecd.org - Taxing Wages 2023

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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