Der Verbraucherschutzverein (VSV) ist sich sicher: Österreichische Banken würden viel zu hohe Gebühren an ihre KundInnen verrechnen. Das berichtet die Tageszeitung Heute am Sonntag. Man wolle nun eine Sammelklage starten, die eine Rückforderung der zu hohen Bearbeitungsgebühren bei Verbraucherkrediten erwirken soll.
Zuvor wurde bereits die Servicepauschale von Mobilfunkanbietern seitens OGH als unzulässig bewertet. Auch Fitnessstudios mussten ihren Mitgliedern Gebühren rückerstatten. Konkret ging es bei der Klage der Arbeiterkammer hierbei um jene Gebühren, die den Mitgliedern der Studios ohne erkennbarer Gegenleistung berechnet wurden.
Bereits 600 Anmeldungen zur Sammelklage
Der VSV habe nach eigenen Angaben bereits über 600 Anmeldungen von Kundinnen und Kunden in ganz Österreich erhalten. Auch erste Klagen gegen die Bank Austria und die BAWAG wurden bereits eingebracht.
Laut OGH-Urteil aus dem Jahr 2022 seien Nebengebühren zu Verträgen unwirksam und benachteiligend, sofern diesen keine "eigenständige Leistung gegenübersteht". Laut VSV gelte das nun auch für Kreditbearbeitungsgebühren bei heimischen Banken. Konkret betreffe das etwa die anfallenden Gebühren für eine Bonitätsprüfung oder andere Leistungen, die zum Vertragsabschluss seitens der Bank ohnehin notwendig oder verpflichtend seien.
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Wird also als Bearbeitungsgebühr ein Prozentsatz der Kreditsumme berechnet, so können diese durchaus mehrere zehntausend Euro betragen - vor allem bei Immobilien- oder Baukrediten. Der Verbraucherschutzverein ruft daher betroffene KundInnen dazu auf, sich dieser Sammelklage anzuschließen und die viel zu hohen Gebühren zurückzufordern.
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