Die Überweisung des Klimabonus, die ursprünglich für Oktober 2022 geplant war, wurde bekanntermaßen spontan von der Bundesregierung auf Ende August vorgezogen. Eigentlich sollten alle Personen, die ihre Konto- und Bankdaten in FinanzOnline hinterlegt hatten – ein Aufruf dazu wurde bereits im Juni vom Finanzministerium an über fünf Millionen BürgerInnen ausgeschickt – den Klimabonus inklusive Teuerungsbonus (in Summe bis zu 500 Euro) reibungslos überwiesen bekommen. Wer seine Daten nicht bekanntgegeben hatte, sollte einen Sodexo-Gutschein über den zustehenden Betrag erhalten.
Die Realität sah bekanntlich anders aus: 1,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher erhielten einen Sodexo-Gutschein – viele auch, trotz Bekanntgabe der Kontodaten. Als größter Profiteur dieser Aktion gilt wohl Sodexo selbst. Das französische Unternehmen darf sich über drei Millionen Euro inklusive weiterer drei Prozent Gebühr beim Einlösen der Gutscheine freuen. Gesamtumsatz für Sodexo: rund 21 Millionen Euro. Das bringt dem Klimaministerium, allen voran Ministerin Leonore Gewessler (Grüne), eine parlamentarische Anfrage der Opposition ein.
Alle Details zum Klimabonus, der Auszahlung und Staffelung findet man hier auf Finanz.at.
Bislang 4 Milliarden Euro ausgezahlt
Dazu kommen noch weitere Pannen, wie etwa die Überweisung des Betrags an bereits Verstorbene, doppelte Auszahlungen und viele andere bekanntgewordene Fälle. Laut Klimaschutzministerium haben bislang 7,4 Millionen Personen eine Überweisung und 1,27 Millionen einen Gutschein erhalten. In Summe wurden so fast 4 Milliarden Euro ausbezahlt.
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Klimabonus beträgt 2023 maximal 200 Euro
Ab dem Jahr 2023 soll nun die ursprüngliche Regelung gelten, wonach sich die Höhe des Klimabonus am Wohnort der Person orientiert. Dazu gelten vier unterschiedliche Kategorien je nach Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Höhe des Betrags liegt dabei zwischen 100 und 200 Euro. Von den 250 Euro zuzüglich einem Teuerungsbonus in derselben Höhe ist für das kommende Jahr keine Rede mehr. Bezahlt werden soll der Klimabonus aus den Mehreinnahmen durch die CO2-Steuern.
Eine interaktive Karte aller Regionen und Kategorien zum Klimabonus findet man hier auf Finanz.at.
Den Klimabonus erhalten jene Personen automatisch ausgezahlt, die im zutreffenden Kalenderjahr mindestens 183 Tage in Österreich gemeldet sind. Personen über 18 Jahre erhalten den jeweiligen Betrag in voller Höhe, Kinder unter 18 Jahren die Hälfte. Die Auszahlung soll automatisch erfolgen – ein Antrag ist dafür nicht notwendig.
Spritpreise steigen jährlich durch CO2-Steuern
Das sorgt umso mehr für Kritik, wenn man berücksichtigt, dass die neue CO2-Bepreisung bis 2026 jährlich erhöht werden wird. Mit Einführung am 01. Oktober 2022 beträgt sie in diesem Jahr 30 Euro pro Tonne CO2. Ab dem kommenden Jahr sind es bereits 35 Euro, 2024 werden es 45 und ab 2025 letztlich sogar 55 Euro pro Tonne. Das wird die Spritpreise im kommenden Jahr also erneut spürbar ansteigen lassen.
Bereits in diesem Jahr sind die Preise für Diesel um 9 Cent und für Benzin um 8 Cent pro Liter durch die Einführung der CO2-Steuer gestiegen.
Alle Details und Informationen zur neuen CO2-Steuer in Österreich findet man hier auf Finanz.at.
Auszahlungen für 2022 abgeschlossen
Kinder bzw. Neugeborene, die 2022 noch keinen Klimabonus erhalten haben, weil sie naturgemäß zum Zeitpunkt der Auszahlung noch keine 183 Tage in Österreich gemeldet waren, werden den Betrag nachträglich ab Anfang 2023 ausgezahlt bekommen.
Wer seinen Bonus noch nicht erhalten hat, kann sich via Online-Formular oder über die telefonische Hotline beim Klimaschutzministerium melden.
Mehr Informationen: Klimabonus