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Das Sparpaket der Regierung aufgrund des Budgetdefizits trifft laut einer Analyse des Budgetdienstes vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen stärker als jene mit höherem Einkommen. Finanz.at hat berichtet. Besonders ins Gewicht fällt dabei neben dem Entfall des Klimabonus auch der Entfall des variablen Drittels der Abschaffung der kalten Progression.
Den Berechnungen zufolge tragen die einkommensschwächsten zehn Prozent der Haushalte rund acht Prozent des Netto-Konsolidierungsvolumens, während auf das einkommensstärkste Zehntel 14 Prozent entfallen.
In Relation zum Einkommen bedeutet das für Geringverdienende eine erheblich höhere Belastung. Maßnahmen wie das Aussetzen der Valorisierung von Sozialleistungen treffen dabei vor allem die unteren beiden Einkommensdezile. Auch die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionistinnen und Pensionisten sowie das teilweise Aussetzen der kalten Progression wirken sich bei höherem Einkommen stärker absolut, aber bei geringerem Einkommen stärker relativ aus.
Welche Kosten und Gebühren schon bald erhöht werden, findet man hier auf Finanz.at in einer Übersicht.
Durchschnittliche Haushaltseinkommen werden sinken
Im Jahr 2025 wird das durchschnittliche Haushaltseinkommen laut Budgetdienst infolge der Konsolidierungsmaßnahmen um 0,8 Prozent sinken. Während Haushalte im obersten Einkommensdezil mit einer Reduktion von 0,4 Prozent rechnen müssen, beträgt sie im untersten bereits 2,3 Prozent. Bis 2029 verstärkt sich dieser Effekt: Dann sinkt das durchschnittliche Einkommen um 1,6 Prozent – im untersten Dezil um 3,3 Prozent, im obersten um 1,1 Prozent.
Ungleichheitsforscher Emanuel List von der Wirtschaftsuniversität Wien betont gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal, dass eine stärkere Belastung der unteren Einkommensgruppen auch wirtschaftliche Auswirkungen habe. Da diese Haushalte tendenziell mehr konsumieren und weniger sparen, wirke sich jeder fehlende Euro unmittelbar auf das Wirtschaftswachstum aus.
Steuerentlastung wird reduziert
Durch die Abschaffung der kalten Progression wurden die Grenzwerte der Steuertarife in der Lohnsteuertabelle abermals deutlich angehoben. Dadurch wird der "schleichende Lohnfraß" jedenfalls teilweise abgeschafft. Gesetzlich geregelt ist, dass zwei Drittel der Entlastung automatisch auf alle Stufen angewendet wird, das übrige Drittel aber flexibel vergeben werden kann.
Einkommen (2025) | Einkommen (2024) | Steuersatz (2025) | Steuersatz (2024) |
---|---|---|---|
bis 13.308 Euro | bis 12.816 Euro | 0 % | 0 % |
bis 21.617 Euro | bis 20.818 Euro | 20 % | 20 % |
bis 35.836 Euro | bis 34.513 Euro | 30 % | 30 % |
bis 69.166 Euro | bis 66.612 Euro | 40 % | 40 % |
bis 103.072 Euro | bis 99.266 Euro | 48 % | 48 % |
bis 1.000.000 Euro | bis 1.000.000 Euro | 50 % | 50 % |
ab 1.000.000 Euro | ab 1.000.000 Euro | 55 % | 55 % |
Eben dieses variable Drittel soll nun einbehalten werden. Damit sinkt die jährliche steuerliche Entlastung für alle Menschen in Österreich ab 2026. Die Gehaltserhöhungen im Rahmen der KV-Verhandlungen wird sich Netto am Konto demnach weniger positiv auswirken als in den vergangenen Jahren. Durch die höhere Lohnsteuer fällt für viele das Netto-Plus geringer aus. Die neue Lohnsteuertabelle wird voraussichtlich im Sommer bekanntgegeben. Sie wird ab 01. Januar 2026 in Kraft treten.
Die Agenda Austria rechnet vor, dass die teilweise Wiedereinführung der Kalten Progression "die Arbeitnehmer bis zu 360 Millionen Euro in einem Jahr" koste. Beim aktuellen Medianeinkommen von 2.560 Euro Monatsbrutto wären es immerhin bereits 47 Euro netto weniger pro Jahr.
Die Abschaffung der kalten Progression hat auch Auswirkungen auf die Valorisierung der Absetzbeträge und Sozialleistungen. Davon sind vor allem geringere Einkommen in Österreich betroffen. So wird unter anderem auch die Familienbeihilfe für die kommenden zwei Jahre nicht um die Inflationshöhe ansteigen. Finanz.at hat berichtet.
Mehr Informationen: Lohnsteuertabelle
