Die digitale Revolution: Wie Online-Services unseren Alltag prägen

Im Januar 2023 waren rund 13,1 Millionen Smartphones der Österreicher mit dem Internet verbunden. Die Zahl übersteigt die Anzahl der Einwohner deutlich, somit gibt es pro Endverbraucher oft mehr als ein mobiles Endgerät. Online-Services haben bei der Smartphone-Nutzung einen hohen Stellenwert, viele Dienstleistungen werden heute per Handy genutzt. Selbst das Land bietet immer mehr Services bequem per Internet an – mit reger Nutzung. Wir haben die beliebtesten Online-Services für Freizeit und Privatleben zusammengefasst und geben einen Überblick.

05.03.2024, 08:24 Uhr von
Online-Shopping
Bildquelle: pixabay.com / Online-Shopping

Finanztransaktionen übers Internet – wir gehen nicht mehr zur Bank

Eine besondere Rolle spielen Fintech-Dienstleistungen, die heute wahlweise per Computer oder Smartphone abgewickelt werden. Der Gang zur Bank wird in vielen Fällen obsolet, lediglich zur Abhebung von Bargeld braucht es den Geldautomaten noch. Wer hingegen nur seine Kontoauszüge benötigt, Überweisungen durchführen oder Finanzdienstleistungen nutzen möchte, ist mit dem Handy oder dem Computer gut bedient. Dabei geht es nicht nur um klassisches Online-Banking, sondern auch um die Verwaltung von Finanzen, um mobile Kapitalanlagen und die Beantragung von Krediten. Letzteres hat die Hürden für Verbraucher deutlich erleichtert, wie die nachfolgende Grafik beweist.

Anstatt einer direkten Vorsprache beim Banksachbearbeiter, wird die Kreditauszahlung bequem online vorbereitet. Vom Vergleich bis zur Auswahl der gewünschten Summe nebst Ratenhöhe ist alles mit wenigen Mausklicks erledigt. Selbst zur Nachweisung der eigenen Identität ist bei Kontoeröffnungen oder Kreditaufnahmen kein direkter Kontakt mehr nötig. Video-Ident-Verfahren erlauben eine sichere Verifizierung der eigenen Person und beschleunigen die Abwicklung damit deutlich.

Finanzcheck Infografik
Infografik von Finanzcheck.de

Virtuelle Unterhaltung durch Streamingdienste

Rund 80 % der Österreicher nutzen wöchentlich verschiedene Streamingdienste. Das lineare Fernsehen verliert hingegen vor allem bei der jungen Zielgruppe bei Bedeutung. Unter den Anbietern gehört Netflix mit einem Marktanteil von 33 % zu den unangefochtenen Spitzenreitern, dicht gefolgt vom Amazon Prime und Disney Plus. Insgesamt sind die drei Global-Player für 85 % des gesamten Streamingmarkts in Österreich verantwortlich.

Zu den größten Benefits dieser Entwicklung gehört die Flexibilität. Während TV-Programme zu festen Tageszeiten laufen und häufig von Werbung unterbrochen werden, steht der Stream rund um die Uhr zur Verfügung. In einer immer mobileren Gesellschaft sind es solche Services, die in der Freizeit an Bedeutung gewinnen. Ob per Smartphone, Laptop, Tablet oder TV – Netflix und Co. ist überall dort verfügbar, wo es WLAN oder mobiles Internet gibt. Dank Download-Funktionen ist es sogar möglich, die gewünschten Inhalte lokal auf dem Gerät zu speichern und fernab des Internets zu nutzen.

Eine wichtige Rolle spielt Streaming aber auch im Gaming-Sektor. Immer mehr Spieler nutzen die Möglichkeit, eine breite Zielgruppe über Dienste wie Twitch anzusprechen. Sie übertragen ihr Gameplay ins Wohnzimmer der Zuschauer und verdienen damit sogar Geld. Es gibt erfolgreiche Streamer aus Österreich, die ihren Lebens Unterhalt auf diese Weise verdienen.

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Digitales Lernen und Bildung via Internet-Services

Eine wichtige Rolle spielen digitale Services beim Lernen. Schulungen in Unternehmen werden heute kaum mehr in Präsenz durchgeführt, stattdessen rückt das digitale Angebot in den Fokus. Das hat den Vorteil, dass die Inhalte an den Empfänger anpassbar sind. Lernen mehrere Personen gemeinsam in Präsenz, erreicht nicht jeder gleichzeitig den gleichen Wissensstand. Das personenbezogene Lernen via Onlinedienst trägt dazu bei, dass die individuelle Persönlichkeit stärker berücksichtigt werden kann. Davon profitieren Unternehmen, die ihre Inhalte digital zur Verfügung stellen.

Es gibt zahlreiche Kurse, die mittlerweile per Online-Coaching durchführbar sind. So ist es möglich, Bewerbungstraining digital zu absolvieren, für den Führerschein zu lernen oder Weiterbildungen ganz ohne Präsenz in einer Schule vorzunehmen. Während Präsenz-Unis und Schulen im digitalen Segment noch deutlich hinterherhinken, überzeugen Fernunis- und Schulen mit ihrem medialen Knowhow. Wer sich heute weiterbilden oder eine berufsbegleitende Ausbildung an einer Fernakademie absolvieren möchte, ist nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Die Teilnahme ist ausschließlich von einer stabilen Internetleitung abhängig und hier punktet Österreich mit einem schnell voranschreitenden Ausbau.

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung arbeitet daran, den Aufbau digitaler Kompetenzen auch in das klassische Schulwesen einzubinden. Das Ziel soll sein, alle Schulen zu vernetzen und so sicherzustellen, dass Schüler jeder Altersklasse die Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien erhalten. Derzeit ist das noch eine Zukunftsvision, da vor allem das Equipment fehlt. Langfristig sind unter anderem folgende Ziele geplant:

  • Vorbereitung der Pädagogen auf digitales Lehren.
  • Schaffung klarer Strukturen mit einem effizienten Management- und Kommunikationssystem.
  • Erweiterung der vorhandenen Bildungsmedien für Lehrende.
  • Chancengleichheit bei der Zugänglichkeit zu digitalen Endgeräten durch die Schüler.
  • Schaffung einer digitalen Infrastruktur durch Anbindung an Glasfasernetze.
Telework
Quelle: Pixabay

Kommunikation findet immer mehr über soziale Medien statt

Geht es um die Kommunikation zwischen Menschen, hat das Internet erhebliche Einflüsse auf die Art und Weise des Austauschs. Das Telefon als solches ist weniger für direkte Gespräche relevant als vielmehr in Form einer digitalen Kommunikationszentrale. Messenger-Dienste wie WhatsApp stehen dabei im Mittelpunkt. Menschen kommunizieren per Text- oder Sprachnachricht, unterhalten sich per Video-Chat und vernetzen sich über soziale Kanäle. Apps wie Instagram und TikTok haben mehr Bedeutung als die Telefonfunktion des Smartphones.

Nicht nur im Privatsektor ist diese Form der Kommunikation von Bedeutung, auch dienstlich setzen immer mehr Betriebe auf WhatsApp und Co. So ist es dank Business-Versionen heute sogar schon möglich, Marketing gezielt per Messenger auszuspielen oder Kundenanfragen per WhatsApp zu beantworten. Einige Betriebe ermöglichen sogar bereits die Bewerbung um einen Job per Messenger.

Online-Shopping und E-Commerce haben den Einkauf verändert

Der Einkauf in Österreich findet zunehmend in der virtuellen Welt statt. Dabei werden vor allem beratende Dienstleistungen als Brücke zwischen analogem Geschäft und digitalem Shop geschätzt. Ob KI-basiert oder rein menschlich: Wenn ein Händler Beratungen anbietet, trägt der damit maximal zum Kundenkomfort bei. Einer der Hauptgründe für die Nutzung von stationären Geschäften ist nach wie vor das Interesse an einer persönlichen Beratung oder direktem Kontakt mit dem Händler. Da dieses Angebot mittlerweile auch per Video, Chat und Co. möglich ist, gewinnt E-Commerce noch einmal an Bedeutung.

Aus Sicht der Unternehmen ist die Entwicklung eine große Herausforderung. Der Verbraucher gewöhnt sich an den Komfort, dass er alles mit wenigen Klicks online erledigen kann. Anfragen werden über den Chatservice gestellt, Bestellungen und Rücksendungen via App reguliert.

Zunehmend findet eine Verschmelzung von analogem und digitalem Shopping statt. So ist es beispielsweise sehr beliebt, Dinge bequem online vorzubestellen und im Ladengeschäft dann abzuholen.

Digitales Dating ist eine der wichtigsten Revolutionen für die Liebe

Rund 20 % aller Österreicher haben ihren Partner im Internet gefunden. Diese Zahl zeigt, dass digitales Dating von großer Bedeutung für die Liebe ist. Wer sich verlieben möchte oder auf der Suche nach einem Casual-Date ist, lädt hierfür meist eine der großen Apps wie Tinder herunter und vernetzt sich mit einer riesigen Gruppe an Menschen. Es gibt kein reales Pendant zu diesen Möglichkeiten, denn selbst bei einem Speed-Dating vor Ort ist der Wirkungskreis beschränkt. Einloggen, chatten, nach links und rechts wischen – für die junge Generation der Österreicher ist das bereits Standard. Um die älteren Menschen abzuholen, entwickeln immer mehr Anbieter „Senioren-Portale“, bei denen es gezielt um die Vernetzung reiferer Personen geht. Die Nutzungszahlen sind zwar deutlich geringer als bei den Jungen, sind in den letzten Jahren aber ebenfalls gestiegen.

Dinge per „App“ zu finden, ist generell eine wichtige Wandlung der letzten Jahre. Ob es nun um einen passenden Kredit, einen neuen Job, eine passende Hose oder den richtigen Partner geht – Apps gewinnen an Bedeutung, während die jeweils analogen Pendants an Relevanz verlieren.

Supermarkt und Pizza-Service gibt es mittlerweile digital

Denken wir an E-Commerce, haben wir automatisch Giga-Händler wie Amazon im Kopf. Mittlerweile ist die virtuelle Verfügbarkeit von Produkten aber deutlich größer. Es gibt kaum etwas, das sich nicht mit wenigen Mausklicks im Internet bestellen lässt. Vorbei sind die Zeiten, wo in größerer Runde ein Zettel geschrieben und dann der Pizza-Service angerufen wurde. Vorbei sind die Sprachbarrieren, wenn der italienische Gesprächspartner die eigens interpretierte Aussprache von „Quattro Formaggi“ nicht verstehen konnte. Wer heute eine Pizza ordert, macht das in den meisten Fällen per App, ganz ohne soziale Kommunikation. Beim Supermarkt-Einkauf sind die Vor-Ort-Versorger zwar noch in der Überzahl, Lieferdienste nehmen aber auch hier zu. Das steigert die Bequemlichkeit, denn in fast jeder Branche dauert es nur wenige Minuten, um eine Bestellung aufzugeben.

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Buchungs-Services für Ärzte, Urlaubsreisen und mehr

Es gibt witzige Memes darüber, wie groß die Angst vor einem Anruf selbst bei älteren Menschen ist. Kaum jemand vereinbart gerne telefonisch Termine, schwitzige Finger gehören hier zur Tagesordnung. Durch die Digitalisierung ist das überflüssig geworden, denn von der Hotelbuchung bis zum nächsten Zahnarzttermin lassen sich fast alle Verbindlichkeiten online buchen. Der Vorteil dabei ist, dass der Arbeitsaufwand im Unternehmen sinkt und die Hemmschwelle für Kunden reduziert wird. Dienstleistungen und Termine zu buchen, wird in den nächsten Jahren noch weiter in die virtuelle Welt rücken. Schon heute ist die Nachfrage groß, Arztpraxen melden sich bei Portalen wie Doctena an und bieten ihren Patienten somit mehr Komfort.

Wer seine Urlaubsreise plant, braucht dafür keine Stunden mehr im Reisebüro verbringen, sondern nutzt Plattformen wie Booking. Hier laufen die Fäden zusammen, es ist möglich Hotel, Flug oder Bahnticket direkt an Ort und Stelle zu buchen.

Fazit: Viele Online-Services sind längst Standard

Es ist erstaunlich, wie schnell sich Online-Services etablieren und aus der Alltagsführung nicht mehr wegzudenken sind. Vor allem die jungen Generationen können sich an ein Leben ohne Netflix, Lieferando und Doctena gar nicht mehr erinnern. Komfortabel sind diese Dienstleistungen allemal, ein Wegfall kann aber zu Problemen führen. Für so manchen Österreicher wäre es eine Herausforderung, wenn er wegen eines App-Ausfalls plötzlich persönlich beim Arzt anrufen müsste. Komfort hin oder her: Wir sollten bei aller digitalen Bequemlichkeit nicht vergessen, dass es auch analoge Wege gibt.

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Reportage in Finanzen
Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
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