Worauf muss man bei einem Kredit für Selbstständige achten?

Der Kredit für Selbstständige: Rund 70% der Unternehmen in Österreich sind fremdfinanziert. Was man bei Kreditaufnahme nicht vergessen darf, ist, dass die Kredite von den Banken vergeben werden und alles andere als kostengünstig sind. Man muss neben der Rückzahlung der Kreditsumme auch Zinsen bezahlen. Es gibt aber auch staatliche Förderstellen, die zinsfreie Darlehen und Kredite vergeben. Auch Personen, die selbstständig tätig sind, benötigen oftmals einen Kredit zur Finanzierung des eigenen Unternehmens. Für Selbstständige ist es eher schwierig, einen Kredit von der Bank zu bekommen.

Im Zuge der Überprüfung der Kreditwürdigkeit und der Kreditfähigkeit werden von der Bank in der Regel ein Arbeitsvertrag und ein Einkommensnachweis gefordert. Selbstständige Personen haben keinen Arbeitsvertrag, den sie vorlegen können, ebenso wenig können Sie einen Einkommensnachweis vorlegen. Dadurch gestaltet sich die Prüfung der Kreditwürdigkeit von selbstständigen Personen seitens der Bank wesentlich schwieriger als von Privatpersonen.

Folgende Faktoren werden bei den Banken vor Kreditvergabe an selbstständige Personen besonders beachtet:

  • Zum einen verlangen Banken Sicherheiten. Sie untersuchen, die Fähigkeit, dass man den Kredit auch wirklich zurückzahlen kann, genauestens und wägen jeden Risikofaktor, der im Raum stehen könnte, ab.
  • Des Weiteren werden in der Regel die Jahresabschlüsse der selbstständigen Unternehmung gefordert. Diese sollten in der Regel einen Gewinn aufweisen. Denn ein solcher, positiver Trend kann sich ungemein positiv auf die etwaige Kreditbewilligung auswirken.
  • Auch die Dauer, die eine Person schon selbstständig tätig ist, ist für die Banken von großer Bedeutung. Hat man schon lange Zeit über ein Unternehmen, kann man eine gewisse Einkommensstabilität und Erfahrung zeigen, was sich wiederum positiv in Bezug auf die Kreditvergabe auswirkt.

All diese Faktoren werden von der Bank berücksichtigt, da Selbstständige ein viel höheres Ausfallrisiko aufweisen, als Privatpersonen, die angestellt sind und ein regelmäßiges Einkommen haben. So wird die Bonität einer selbstständigen Person generell schlechter eingestuft, als die von Angestellten oder Arbeitern. Dies ist auf Grund dessen so, dass Selbstständige kein geregeltes Einkommen haben. Ist die Auftragslage gut, bekommt man mehr Geld, gibt es eine Durststrecke mit wenig Aufträgen oder Bestellungen, kann es sein, dass man ein, zwei Monate gar kein Einkommen hat. Dadurch wird das Ausfallrisiko sehr hoch eingestuft – dieses ist jedoch für die Bank vor Kreditvergabe enorm wichtig.

Der aller schwierigste Fall liegt bei Personen, die sich gerade in der Unternehmensgründung befinden, vor. Für diese ist es in der Regel äußerst schwer, einen Ratenkredit bewilligt zu bekommen – wenn, dann handelt es sich nur um kleinere Beträge. Wird eine größere Summe, was bei der Gründung eines Unternehmens durchaus der Fall sein kann, benötigt, so sollte man sich um Förderstellen umsehen oder starke Sicherheiten, wie etwa einen Bürgen, vorweisen können.

Wann ist ein solcher Kredit sinnvoll?

Gerade bei Liquiditätsengpässen oder bei Gründung eines Unternehmens wird in der Regel eine Menge Geld benötigt.

Wofür eignet sich ein Kredit für Selbstständige?

Folgendes sollte man vor Kreditantrag als selbstständiger Antragsteller beachten:

  • Der Antrag auf einen Kredit sollte rechtzeitig gestellt werden, da die Bearbeitung in der Regel eine Zeit lang benötigt. Außerdem sollte man beachten, dass ein persönliches Gespräch mit dem Berater oder einem Mitarbeiter der Bank notwendig und erforderlich ist.
  • Man sollte sehr gut vorbereitet zu dem Gespräch, bei dem es um die Vergabe eines Kredits geht, gehen. Man sollte plausibel und verständlich erklären können, wofür man den Kredit benötigt und welche Konditionen man sich vorstellt.
  • Vermögenseinträge bzw. -lage sollte man – nach Möglichkeit – nicht aufbessern. Wenn man nicht die Wahrheit offenlegt, kommt dies früher oder später heraus und bereitet unangenehme Probleme.
  • Beim Gespräch sollte man als Antragsteller auch darauf achten, dass man alle nötigen Unterlagen mitbringt, um lästige Nachreichungen zu vermeiden. Unterlagen, wie etwa den Geschäftsplan, Bilanzen oder auch Kostenvoranschläge, zählen zu den wichtigsten.
  • Auch die Sicherheiten, die man einer Bank anbieten kann oder will, sollten im Vorfeld gut durchdacht und beim Kreditgespräch präsentiert werden.
  • Man kann über die Nebenkosten mit der Bank verhandeln. Dies kann oft eine ganze Summe Geld an Ersparnis bedeuten, was grundsätzlich für keinen etwas Negatives darstellt.
  • Man kann auch darauf hinarbeiten, einen Tilgung sfreien Zeitraum auszuhandeln, in dem man nur die Zinsen bezahlen, aber keine Tilgung des Kredits leisten muss. Dies kann vor allem direkt nach Auszahlung des Kredits von Vorteil sein.

Wenn man bei seiner Hausbank keinen Kredit bewilligt bekommt, gibt es die Möglichkeit einen sogenannten Online-Kredit für Selbstständige zu beantragen. Diese werden von Direktbanken, also solche die keine herkömmliche Niederlassung haben, sondern weitgehend über das Internet agieren, viel großzügiger und schneller an Selbstständige vergeben, als von Geschäftsbanken. Man sollte aber auch hier unbedingt vorab überprüfen, ob es sich bei dem Anbieter und einen seriösen Kreditgeber handelt und es empfiehlt sich auch hier einige Angebote einzuholen, die Konditionen und Bestimmungen zu vergleichen und das Kleingedruckte zu lesen.

Wenn man auch hier nicht fündig wird, so gibt es zuletzt noch die Möglichkeit, um eine Förderung anzusuchen. In Österreich gibt es genügend Förderstellen, wie etwa die WKO, die AK, das AMS, usw., die unterschiedliche Förderungen ausgeben.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 07.04.2021, 09:07 Uhr