Funktionsweise der revolvierenden Kreditkarte

Im Alltag hat die revolvierende Kreditkarte die gleichen Funktionen wie jede andere Zahlkarte auch. Es kann Bargeld am Automaten abgehoben, in Läden sowie Restaurants kontaktlos gezahlt und beim Online-Shopping bezahlt werden. Einziger Unterschied zu anderen Karten ist die Art der Abrechnung des Kreditrahmens.

In Abhängigkeit von der Bonität erhalten Karteninhaber bei einer Revolving Card einen Kreditrahmen. Wird nun Bargeld abgehoben oder eine Zahlung getätigt, wird der Kreditrahmen damit belastet und muss innerhalb eines Zeitrahmens von vier bis acht Wochen ausgeglichen werden. Passiert dies nicht, werden Zinsen fällig, die im Vergleich zu einem herkömmlichen Kredit recht hoch sind.

Für wen ist eine revolvierende Kreditkarte geeignet?

Das eigene Nutzungsverhalten ist ausschlaggebend dafür, für wen eine Revolving Card geeignet ist. Grundsätzlich sollte man sich dabei die Frage stellen, wofür die Karte konkret benötigt wird.

Geeignet ist eine Revolving Card vor allem für Personen, die viel Reisen und Hotels sowie Mietwagen buchen, da andere Kreditkarten-Arten hier oft nicht akzeptiert werden. Einige Nutzer gleichen damit auch kurzfristige Liquiditätsprobleme aus, allerdings sind die Zinsen sehr hoch und der Einsatz dafür sollte besser vermieden werden.

Unterschiedliche Teilzahlungsfunktionen

Bei revolvierenden Kreditkarten gibt es unterschiedliche Teilzahlungsfunktionen, mit denen sich Interessenten noch vor Beantragung der Kreditkarte vertraut machen sollten, um nicht unnötig Zinsen für etwas zu zahlen, was gar nicht benötigt wird. Die folgenden vieren Teilzahlungsfunktionen sind möglich:

  • Ständige Teilzahlung: Bei dieser Form ist die Teilzahlungsfunktion dauerhaft aktiv. Zur Vermeidung von Zinsen muss pünktlich zum Zahlungsziel der Verfügungsrahmen vollständig ausgeglichen sein.
  • Kaufabhängige Teilzahlung: Für bestimmte Käufe und Transaktionen ist es möglich, eine Ratenzahlung zu aktivieren. Alle restlichen Ausgaben werden regulär zum Zahlungsziel ohne Zinsen abgerechnet.
  • Prozentuale Teilzahlung: Für einen gewissen Prozentsatz des Verfügungsrahmens oder der Ausgaben kann eine Teilzahlung aktiviert werden.
  • Deaktivierte Teilzahlung: Zur Vermeidung von Zinsen ist es notwendig, die Teilzahlungsfunktion vollständig zu deaktivieren. Allerdings muss dafür am Monatsende der Kreditrahmen vollständig ausgeglichen werden.

Kosten und Gebühren

Die Kosten sind bei der Auswahl der passenden Kreditkarte oft ein wichtiger Faktor. Dabei gibt es mehrere Punkte, bei denen die Kreditkarte Kosten verursacht. Unter Umständen kann dabei ein durchaus beachtlicher Betrag zusammenkommen, der jedes Jahr für die Kreditkarte gezahlt werden muss.

Bei einer revolvierenden Kreditkarte ist der größte Kostenpunkt der Sollzins, denn Jahresgebühr und Bargeldgebühr entfallen häufig. Die Zinsen liegen häufig zwischen 10 und 20 Prozent. Je nach Anbieter fällt mitunter auch eine Ausgabegebühr an, außerdem haben bestimmte Zusatzleistungen ihren Preis. Außerdem kommen für Zahlungen und Abhebungen im Ausland mitunter Fremdwährungsgebühren hinzu.

Aufgrund der Vielzahl an Angeboten ist es ratsam, die Konditionen immer genau unter die Lupe zu nehmen.

Die Vor- und Nachteile einer Revolving Card

Eine revolvierende Kreditkarte bietet viele Vorteile, birgt aber auch mögliche Risiken und Nachteile für Konsumenten.

Vorteile

  • zinsfreies Zahlungsziel zwischen vier und acht Wochen (kurzzeitiger kostenloser Kredit)
  • hohe Flexibilität durch verschiedene Teilzahlungsmöglichkeiten
  • hoher individueller Kreditrahmen entsprechend der eigenen Bonität
  • unproblematische Buchung von Hotels und Mietwagen (oft nur mit der Revolving Card möglich)
  • weltweites Bezahlen und Geld abheben
  • Zusatzleistungen wie Reiseversicherungen , Vergünstigen, Concierge-Service

Nachteile

  • hohe Zinsen für Ratenzahlung, die deutlich über denen eines regulären Kredits liegen
  • zum Teil sehr hohe Gebühren für Transaktionen im Ausland außerhalb des Euro-Raums
  • nur mit positiver Bonitätsprüfung erhältlich
  • potenzielle Schuldenfalle, da Zinszahlungen immer höher werden

Voraussetzungen für den Erhalt einer Revolving Card

Eine Revolving Card kann mittlerweile in wenigen Schritten online beantragt werden. Dabei müssen grundsätzlich immer die persönlichen Daten wie Name und Geburtstag sowie Kontaktdaten wie Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse angegeben werden. Außerdem wird nach der finanziellen Situation (z. B. monatliches Einkommen, Angaben zur Berufstätigkeit, Angaben zum Arbeitgeber) gefragt. Zuletzt ist zudem eine Identifikation erforderlich, bei der bestätigt wird, dass der Antragsteller tatsächlich die Person ist, für die sie sich ausgibt.

Zudem müssen Antragsteller folgende Voraussetzungen erfüllen, um eine revolvierende Kreditkarte zu erhalten:

  • Mindestalter 18 Jahre
  • fester Wohnsitz in Österreich
  • regelmäßiges Einkommen
  • gute Bonität (keine harten Negativ-Merkmale in der Bonitätsprüfung)
  • gültiger Personalausweis (optional Reisepass)
  • gültige Telefonnummer und E-Mail-Adresse

Zur Identifikation wird in der Regel das Post-Ident-Verfahren genutzt, alternativ ist auch Video-Ident möglich. Wer bereits im Besitz eines Personalausweises mit eID-Funktion ist, kann die Identifikation auch in der Postident-App durchführen. Wurden alle Schritte erfolgreich durchgeführt, erfolgt durch die Bank eine Prüfung beim KSV. Ist diese unauffällig, erhält der Antragsteller die Kreditkarte mit einem bonitätsabhängigen Kreditrahmen.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 02.03.2023, 09:05 Uhr