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Im Zusammenhang von Kreditkarten fällt häufig der Begriff Charge Card. Doch was hat es mit dieser Charge Card auf sich? Funktioniert sie wie eine herkömmliche Kreditkarte oder worin besteht der Unterschied?

Was ist eine Charge Card?

Charge Cards werden in Österreich häufig eingesetzt. Der Inhaber einer solchen Kreditkarte kann diese zum Bezahlen weltweit einsetzen. Der offene Betrag wird einmal monatlich vom Konto des Karteninhabers mittels Lastschrift abgebucht. Darin besteht auch schon der große Unterschied zur herkömmlichen Kreditkarte. Der fällige Saldo wird monatlich in einer Summe abgebucht. Eine monatliche Rückzahlung in Raten ist bei der Charge Card nicht möglich.

Die Funktionsweise der Charge Card

Wenn der Inhaber einer Charge Card einen Einkauf tätigen will, ihm aber dazu das notwendige Geld fehlt, kann der finanzielle Engpass über diese Kreditkarte zunächst abgedeckt werden. Der Einkauf lässt sich bequem mit dieser Karte bezahlen. Die Abbuchung des offenen Betrags erfolgt erst zu einem späteren Zeitpunkt. Dies hängt davon ab, welcher Abrechnungszeitraum verabredet wurde. Es fallen keine Zinsen oder sonstige Gebühren an. Die Karte ist ideal, um einen kurzfristigen finanziellen Engpass aufzufangen. In der Regel gibt es kein Ausgabelimit.

Viele Kreditkarten verfügen über einen Kreditrahmen, der ausgedehnt werden kann. Der Inhaber einer solchen Kreditkarte hat die Wahl, ob der Saldo in einer Summe ausgeglichen werden soll oder in monatlichen Teilbeträgen. Darin besteht der größte Unterschied zur Charge Card. Für die Kreditkarten mit einem entsprechenden Limit fallen bei der Nutzung der Ratenzahlung Zinsen an. Im Grunde genommen ist eine solche Kreditkarte nichts anderes als ein Kredit. Für beide Kreditkartenarten wird zuvor die Schufa abgefragt. Mit negativen Einträgen schwindet leider die Hoffnung, einer der beiden Karten zu bekommen.

Für wen ist die Charge Card geeignet?

Die Charge Card ist für die Nutzer interessant, die keinen Wert auf eine monatliche Teilzahlung legen. Es fallen deshalb auch keine Zinsen oder Gebühren an. Der fällige Betrag wird einmal im Monat abgebucht und das Konto ist ausgeglichen. Wer das nicht kann oder will, der sollte sich eine herkömmliche Kreditkarte besorgen. In diesem Zusammenhang fällt oftmals der Begriff "Revolving Card" (revolvierende Kreditkarte). Bei dieser Kreditkarte gibt es die Möglichkeit der Ratenzahlung. Die Höhe des Limits richtet sich auch nach dem Einkommen.

Im Grunde genommen bekommen die Inhaber einer Charge Card einen Kredit mit einer sehr kurzfristigen Laufzeit. Weil der Saldo in einer Summe zum vereinbarten Termin fällig wird, besteht auch keine Gefahr der Überschuldung. Erhältlich ist diese Charge Card für Arbeitnehmer, Selbstständige, Freiberufler und Studenten. Arbeitslose oder Menschen, bei denen die Schufa-Abfrage negativ ausfällt, bekommen weder diese noch eine andere Kreditkarte. Für diesen Personenkreis gibt es spezielle Prepaid-Kreditkarten.

Die Vorteile der Charge Card

Für die Zahlungen mit der Charge Card werden keine Zinsen berechnet. Dafür muss der fällige Betrag bis zum festgelegten Termin zurückgezahlt werden. Das schützt gleichzeitig vor einer Überschuldung.

Die finanzielle Unabhängigkeit ist ebenfalls ein Kriterium, um sich für diese Karte zu entscheiden. Eine Limitbeschränkung gibt es in der Regel nicht, sodass die Karte auch für größere Einkäufe eingesetzt werden kann. Das steigert die Kaufkraft des Karteninhabers, ohne jedoch in eine Schuldenfalle zu geraten. Bei einer herkömmlichen Kreditkarte besteht die Gefahr, mehr Geld auszugeben, als sich der Inhaber der Karte leisten kann.

Was sind die Nachteile der Charge Card?

Für manchen Verbraucher dürfte es sicher ein Nachteil sein, dass die Rückzahlung des offenen Betrags nicht in monatlichen Raten erfolgen kann. Das ist der größte Nachteil dieser Karte.

Was kostet die Charge Card?

Die Höhe der Gebühren hängt von der jeweiligen Bank ab. In der Regel werden Charge Cards kostenlos herausgegeben. Es gibt aber auch Banken, die einen Betrag zwischen zehn und 30 Euro Jahresgebühr für diese Karte verlangen.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 12.08.2022, 11:36 Uhr