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Der Bundesvoranschlag sieht für 2025 Einnahmen von 105,1 Milliarden Euro und Ausgaben von 123,2 Milliarden Euro vor – das entspricht einem Defizit von 18,1 Milliarden Euro. Für 2026 wird mit einem Minus von 18,3 Milliarden Euro gerechnet.
Laut dem wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda Austria ist die Situation allerdings noch kritischer, als die Regierung angibt. Schon zur Jahresmitte seien rund drei Viertel des geplanten Defizits aufgelaufen, was auf stark steigende Ausgaben zurückzuführen sei.
Prognose: Defizit könnte weiter anwachsen
Ökonom Hanno Lorenz kritisiert, dass die Einsparungen kaum Wirkung zeigten, da die zusätzlichen Ausgaben die gestiegenen Einnahmen übertreffen. „Der Staat hat seine Ausgaben noch immer nicht im Griff“, so Lorenz.
Nach seinen Berechnungen könnte das Defizit bis Jahresende sogar auf bis zu 27,5 Milliarden Euro anwachsen – weit über dem geplanten Wert. Selbst bei einem ähnlichen Verlauf wie 2024 würde es bei rund 19,2 Milliarden Euro liegen.
Neue Steuererhöhungen drohen
Die Experten warnen daher vor strukturellen Problemen, die dringend angegangen werden müssten – etwa die demografische Entwicklung mit steigenden Pensionskosten, ineffiziente Verwaltungsstrukturen und ausufernde Förderungen. Ohne Korrekturen drohe im kommenden Jahr eine weitere Steuererhöhung.
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) weist Forderungen nach harten Einschnitten im Sozialstaat jedoch zurück. Er betont, dass die Budgetsanierung „mit Augenmaß“ erfolgen müsse, ohne sozialen Kahlschlag. Auch eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters, wie sie zuletzt mehrfach gefordert wurde, lehnt die SPÖ klar ab.
Fest steht: Der eingeschlagene Budgetpfad hängt stark von einer wirtschaftlichen Erholung ab. Ohne das bereits beschlossene Sparpaket wäre das Defizit noch deutlich höher – die Frage bleibt allerdings, ob die Maßnahmen ausreichen, um die drohende Schieflage nachhaltig zu verhindern.

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