Hat man regelmäßig Kontoeingänge und ist schon lange Kunde bei einer Bank, wird einem ein solcher Rahmen des Öfteren automatisiert eingerichtet. Damit kann man sein Girokonto um einen gewissen Betrag überziehen, also mehr ausgeben, als eigentlich auf dem Konto ist. In Deutschland geschieht dieses Vorhaben beispielsweise nicht automatisch, sondern muss beantragt werden. Wenn man seinen Dispositionskredit auf Dauer nicht bezahlen kann, so sollte man die Schuld rechtzeitig auf einen herkömmlichen Ratenkredit umschulden, bevor die Bank dies tut. Dauerhafte Kontoüberziehungen sind viel teurer als ein Ratenkredit.

Vorteile

Die wesentlichen Vorteile eines Dispositionskredits sind, dass man bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen dennoch Zahlungen, wie Dauer- und Einziehungsaufträge ausführen kann. Die Zinsen sind hier geringer als bei einer ungeregelten Überziehung des Bankkontos. Aber auch bei einem unerwarteten Bedarf an Geld kann man sich rasch und in der Regel ohne Fragen Geld mit dem Überziehungsrahmen beschaffen.

Mögliche Nachteile

Nachteile bestehen darin, dass ein Dispositionskredit schnell eingeräumt ist und Menschen oft dazu verleitet, diesen tatkräftig auszunutzen. Da hier keine Rückzahlungsvereinbarungen bestehen, kann dies vermehrt den ersten Schritt in die sogenannte Schuldenfalle darstellen.

Das Konto überziehen

Die Möglichkeit des Überziehens des Kontos wird in Österreich beinahe jedem, der regelmäßige Eingänge auf dem Konto hat, automatisch bereitgestellt. Die Höhe des zu überziehenden Betrages ist von Bank zu Bank verschieden und hängt auch vom Einkommen ab. Manche Banken offerieren die Möglichkeit, den Überziehungsrahmen mit drei bis fünf Monatsgehältern auszuschöpfen. Besonders achten sollte man jedoch darauf, dass die Zinsen für die Kontoüberziehung oft im zweistelligen Bereich sind. Bei langfristigem Geldbedarf sollte man daher einen herkömmlichen Kredit aufnehmen, da dieser billiger ist. Bei kurzfristigem Geldbedarf ist der Dispositionskredit hingegen eine praktische und einfache Variante.

Wie funktioniert ein Dispositionskredit und wie wird er berechnet?

Ein Dispokredit kann bei guter Bonität und regelmäßigem Einkommen gewährt werden. Falls man einen Überziehungsrahmen wünscht und ihn noch nicht automatisch eingerichtet hat, kann man dies auch direkt bei der jeweiligen Hausbank ansuchen und beantragen. Die Höhe des Dispositionskredits richtet sich meistens nach dem Einkommen. Wenn dem so ist, dann beträgt die Höhe des Überziehungsrahmens oft drei bis fünf Nettoeinkommen. Verdient man also 1.000 Euro netto monatlich, so kann die Höhe des Dispositionskredits irgendwo zwischen 3.000 und 5.000 Euro liegen. Es kann natürlich auch sein, dass bei der eigenen Bank andere Richtlinien vorherrschen, da jede Bank die Richtlinien selbst wählen kann. Hatte man jedoch in der Vergangenheit schon Probleme mit den Rückzahlungen anderer Kredite oder Verbindlichkeiten, so kann es sein, dass die Bank die Einrichtung eines Überziehungsrahmens verweigert.

Eine klassische Laufzeit, während der man das ausgeliehene Geld zurückzahlen muss, gibt es beim Kontorahmen nicht. Der Rahmen kann dennoch relativ schnell seitens der Bank gestrichen werden, beispielsweise wenn man die Arbeitsstelle verliert und kein regelmäßig Einkommen auf dem Konto einlangt. Die empfohlene Dauer, den Kreditrahmen auszunutzen, ist im Durchschnitt maximal ein Jahr. Ebenso sollte man wissen, dass man in absehbarer Zeit den Kontostand wieder ausgleichen kann, bevor man sein Konto überzieht.

Vergleich Dispositionskredit und Ratenkredit

Ein Vergleich zwischen diesen zwei Kreditarten lässt leicht die Vorteile beider Arten veranschaulichen. Kurzfristige Geldaufnahme kann leicht mit dem Dispositionskredit abgehandelt werden. Dies ist einfacher, als einen Ratenkredit aufzunehmen, es werden keine Fragen gestellt und die Rückzahlung gestaltet sich ohne fixe Vorgaben bezüglich der Dauer und es gibt auch keine Ratenhöhe. Will man Geld aufnehmen und weiß vorab, dass man es nicht so zukünftig zurückzahlen können wird, so sollte man sich besser einen Ratenkredit aufnehmen, da dieser in Laufzeit und Ratenhöhe an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Auch wenn es mitunter lästig erscheinen kann, dass man ein Beratungsgespräch haben muss, Formulare ausfüllt usw. ist es dennoch in Punkto Verzinsung auf lange Sicht viel attraktiver, sich um einen Ratenkredit zu bemühen. Dauerhafte Geldausleihung mittels Dispositionskredit ist absolut nicht zu empfehlen.

Worauf muss man bei einem Dispositionskredit achten?

Grundsätzlich sollte man bei der Nutzung des Dispositionskredits darauf achten, diesen mit Vorsicht zu benutzen. Ferner sollte er nur für kurzfristige finanzielle Belange verwendet werden. Dies ist nicht zuletzt wegen der erhöhten Zinsen der Fall. Fällt eine Rechnung einmal höher aus oder muss man kurzfristig viele Ausgaben tätigen und man kann das Konto in absehbarer Zeit wieder ausgleichen, so kann man den Dispositionskredit in der Regel ohne Bedenken in Anspruch nehmen. Handelt es sich jedoch um etwas Längerfristiges, gibt es günstigere Möglichkeiten, seinen Liquiditätsengpass zu bedienen, etwa mit einem Klein- oder Ratenkredit. Gefährlich ist der Überziehungsrahmen nicht nur deswegen, weil man ihn in der Regel nicht beantragen muss, sondern auch, weil das Angebot verlockend ist, mehr Geld als am Konto ist , ausgeben zu können. Dies kann der erste Schritt zur Anhäufung von Schulden sein, dies ist selbstredend tunlichst zu vermeiden.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 07.04.2021, 21:49 Uhr