Eine Zahnzusatzversicherung ist eine in Österreich freiwillig abzuschließende Versicherung. Die Sperrfrist, also die Zeit, innerhalb der noch keine Leistungen bezahlt werden, beträgt in der Regel bis zu sechs Monate. Tritt also ein Versicherungsfall ein, wird diese Leistung nicht von der Versicherung übernommen. Damit will der Versicherungsgeber verhindern, dass man beispielweise von einer kostspieligen Zahnoperation weiß und nur für die anteilige Kostendeckung eine Zahnzusatzversicherung abschließt.

In Österreich ist der Bereich der Zahnzusatzversicherungen noch nicht so ausgereift und weniger effizient. Ein Ausbau dieses Bereiches ist sicherlich möglich und wird in den nächsten Jahren bestimmt auch geschehen. Außerdem werden die Beiträge, die man als Versicherungsnehmer bezahlen muss, generell als zu hoch angesehen.

Wofür benötigt man eine solche Versicherung?

Wenn man im Zuge eines Zahnarztbesuches das Gebiss komplett „sanieren“ muss, kann dies für die zu behandelnde Person schnell sehr teuer werden. Eingriffe, wie solche, ziehen Kosten von mehreren Tausend, wenn nicht sogar Zehntausend Euro mit sich. Hier ist es oft gut, wenn man eine private Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat, da diese einen größeren Teil – wenn nicht alles – bezahlt.

Herkömmliche Versicherungen, beispielsweise die staatliche Pflichtversicherung übernimmt in solchen Fällen leider nur einen geringen, überschaubaren Teil der Gesamtsumme. Aber auch wenn man eine Zahnzusatzversicherung abschließt, kann es mitunter teuer werden. Manche Versicherung, dies hängt natürlich auch von den Leistungen, die inkludiert sind und der Höhe der Deckungssumme ab, verlangen nicht selten einen jährlichen Beitrag von 2.000,00 Euro. Und selbst dann ist keine absolute Absicherung geboten.

Im Nachfolgenden finden sich einige Faktoren, die man im Zuge eines Abschlusses einer Zahnzusatzversicherung beachten sollte:

  • Kein Versicherungsunternehmen wird im Zuge einer Zahnzusatzversicherung eine 100%ige Deckung der Kosten anbieten. Wie bereits erwähnt beträgt der Anteil, der übernommen wird, in der Regel 50 bis 80%. Man sollte also beim Informationeneinholen in jedem Falle den Prozentsatz der Versicherungen miteinander vergleichen.
  • Aber nicht nur bezüglich des Prozentsatzes, sondern auch in Bezug auf den Tarif sollte man Vergleiche aufstellen.
  • Hierbei sollte man sich vorab für sich selbst überlegen, bei welchen Leistungen die Übernahme der Kosten wirklich sinnvoll und erwünscht ist.
  • Aber auch das Alter spielt bei Abschluss einer solchen Versicherung, wie bei vielen anderen Versicherungsprodukten auch, eine tragende Rolle. Generell gilt, dass die zu zahlenden Prämie umso niedriger ist, desto jünger man ist.
  • Versicherungsunternehmen versuchen immer wieder Leistungen in den Vertrag mitaufzunehmen, die man als Versicherungsnehmer vielleicht gar nicht benötigt. Darauf sollte man auch auf alle Fälle achten.
  • Auch empfiehlt es sich nicht, sogenannte Kombipakete abzuschließen. Dies wird in Österreich ganz gerne von den Versicherungen angeboten. Besser wäre es, wenn man einzelne Leistungen bucht – nur so können die Leistungen auf den eigenen Bedarf abgestimmt werden.

Prämienhöhe

Die Prämienhöhe variiert je nach den Tarifleistungen, die man wählt und dem Einstiegsalter. Die unterschiedlichen Versicherungsunternehmen haben ganz unterschiedliche Modelle, wie sie die Prämie und die Leistungsdeckung berechnen und anbieten. Auch sind die Wartezeiten von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Aber auch, wenn die Versicherung abgeschlossen ist, hat jeder Anbieter ein anderes Modell, welches verwendet wird.

Ein Vergleich ist daher unabdinglich. Denn nur so kann mitunter eine Menge Geld gespart werden. Wenn man die Deckung einer bestimmten Leistung beispielsweise nicht für notwendig erachtet, dann sollte man diese auch aus dem Vertrag nehmen lassen und erspart sich hierfür einen Teil der Versicherungsprämie.

Was ist bei der Zahnzusatzversicherung gedeckt?

Es gibt innerhalb der Zahnzusatzversicherungen ein Säulenmodell, an dem man sich als Versicherungsnehmer orientieren kann. Dieses Modell enthält sechs Stufen. Diese werden kurz und knapp beschrieben.

  • In der ersten Stufe sind etwa Leistungen des allgemeinen Zahnersatzes gedeckt.
  • Bei der zweiten Stufe sind bereits die Kosten für Zahnimplantate versichert.
  • Die dritte Stufe umfasst funktionsanalytische Maßnahmen, wie etwa Kiefergelenkpositionen.
  • In der Stufe 4 sind Brücken und Kronen – also keramische Verblendungen – aber auch die allgemeine Versorgung der Backenzähne versichert.
  • Bei Stufe 5 kommen hochwertige Füllungen der Zähne – die sogenannten Inlaysfüllungen – hinzu. Außerdem sind in dieser Stufe die Kosten für Füllungen aus Gold und Keramik gedeckt.
  • In der letzten Stufe – der Stufe 6 – sind ferner weitere Zahnbehandlungen durch Laser oder aber auch die Zahnreinigung versichert.

Man sollte sich also schon im Vorhinein überlegen, welche Leistungen man genau abgesichert haben möchte. Man kann mit dem Versicherungsunternehmen auch eventuell über eine individuelle Lösung verhandeln. Das würde bedeuten, dass Leistungen, die man als nicht nötig erachten, aus dem Vertrag herausgenommen werden würden und dafür Leistungen, die man versichert haben will, in den Vertrag aufgenommen werden. Natürlich ist es der Fall, dass die Höhe der zu zahlenden Prämie mit der Anzahl und der Art der Leistungen, die man gedeckt haben möchte, steigt. Am besten ist es, wenn man nicht nur einen ordentlichen Vergleich der Anbieter vornimmt, sondern auch mit den jeweiligen Versicherungsmitarbeitern über ein individuell und persönlich zugeschnittenes Angebot redet.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 21.05.2021, 18:10 Uhr