Laut ÖVP-Wahlprogramm fordert die Volkspartei unter Sebastian Kurz ab Pflegestufe 3 einen sogenannten "Pflege-daheim-Bonus" in Höhe von bis zu 1.500 Euro für pflegende Angehörige.

Wien - Am Sonntag präsentierte die ÖVP einen weiteren Teil des Wahlprogramms zur Nationalratswahl am 29. September. So soll für pflegende Angehörige ab Pflegestufe 3 in Österreich ein Anspruch auf einen Pflege-Bonus in Höhe von bis zu 1.500 Euro pro Jahr bestehen. Für die Pflegestufen 1 und 2 sollen Angehörigen jeweils 500 bzw. 1.000 Euro zustehenden.
Bonus soll direkt ausbezahlt werden
Derzeit gibt es in Österreich rund 80.000 Personen, die Angehörige zuhause pflegen. Meist stehen diese Personen unter einer sehr hohen Belastung zwischen Pflege und eigenem Privat- und Berufsleben. Durch diesen jährlichen Bonus, der direkt an die Angehörigen ausbezahlt werden soll, möchte die Volkspartei die Pflege für alle attraktiver gestalten und sie für die Angehörigen einfacher gestalten. Der Anspruch auf den "Pflege-daheim-Bonus" soll auch auf mehrere Personen aufgeteilt werden können. Zudem sei ein gleicher Wohnsitz keine Voraussetzung.
"Die vielen pflegenden Angehörigen verdienen nicht nur unsere volle Anerkennung und Wertschätzung, sondern auch die volle Unterstützung des Staates", so ÖVP-Chef Kurz. Nach dem Familienbonus für Familien mit Kindern, soll dies nun die nächste Entlastung für pflegende Mitbürger sein.
Kritik kommt vor allem von NEOS
Kritik an diesen Plänen aus dem ÖVP-Wahlprogramm kommt vor allem von den NEOS. Sozialsprecher Gerald Loacker kritisiert, dass man sich in der ehemaligen Bundesregierung gemeinsam mit der FPÖ kaum um das Thema Pflege gekümmert hatte, jetzt kurz vor der Wahl jedoch einsieht, wie wichtig dieses Thema doch sei. Die ÖVP wolle ihre bisher "völlig verfehlte Pflege-Politik" abermals durch einen "Bonus" kompensieren, so Loacker.
(APA / Redaktion)

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