Das Thema E-Mobilität ist gerade in aller Munde. So wird die Mobilität, die auf Strom basiert, von vielen Experten als Rettung für die weltweite Klimaproblematik angesehen. In einigen Ländern hat die Politik daher bereits jetzt Gesetze erlassen, die einen Ausbau der E-Mobilität verstärken sollen. So gibt es oftmals Ziele, wie viele Autos in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit Strom betrieben werden sollen.

Darüber hinaus haben viele Staaten auch Förderungen beschlossen, die den Käufern von E-Autos zugute kommen sollen. Doch wie sieht es eigentlich in Österreich aus? Gibt es hier auch eine nationale Förderung der E-Mobilität und wenn ja, wie sieht diese genau aus?

E-Mobilitätsbonus: So werden E-Autos in Österreich gefördert

In Österreich wird die E-Mobilität vor allem durch zwei Maßnahmen gefördert. So gibt es zum einen eine Prämie beim Kauf eines Privatwagens. Daneben gibt es auch für Firmen, die sich Elektroautos kaufen, eine staatliche Prämie. Neben E-Autos werden dabei auch Elektro-Motorräder, Elektro-Mopeds und E-Lastfahrräder gefördert.

Insgesamt ist die maximale Fördersumme dabei aber begrenzt. So stellt das Land Fördertöpfe mit einer Gesamthöhe von 93 Millionen Euro zur Verfügung. Sind diese abgerufen, so werden keine Prämien mehr an Käufer ausgezahlt. Was nach dem Jahr 2020 passiert, ist dabei noch offen. So laufen die Töpfe bis zu diesem Jahr und werden danach eventuell wieder aufgefüllt oder sogar noch erhöht. Wie genau sich die Fördersummen entwickeln, steht aber noch nicht fest.

E-Mobilitätsförderung

Die E-Mobilitätsförderung unterscheidet sich je Fahrzeugtyp bzw. Ladestation.

E-Autos

  • E-Pkw mit reinem Elektroantrieb (BEV) und Brennstoffzelle (FCEV): 2.000 Euro Automobilimporteure + 3.000 Euro BMK = 5.000 Euro
  • Plug-In Hybrid (PHEV) und Range Extender (REX, REEV): 1.250 Euro Automobilimporteure + 1.250 Euro BMK = 2.500 Euro

E-Ladestationen

  • Wallbox (Heimladestation) oder intelligentes Ladekabel: 600 Euro BMK pro Ladestation
  • OCCP-fähige Ladestation bei Installation in einem Mehrparteienhaus: 1.800 Euro BMK pro Ladestation

Für Privatpersonen

Privatleute können sich vom österreichischen Staat beim Kauf eines E-Fahrzeuges unterstützen lassen. Dafür müssen sie einen offiziellen Antrag an den Staat stellen, der dann eine Fördersumme auszahlt. Die Höhe der Summe hängt von der genauen Art des Fahrzeugs ab. So erhalten Käufer für ein reines Elektrofahrzeug wie auch für ein Brennstoffzellenfahrzeug 5.000 Euro.

Förderung für Firmen

Auch für Firmen gibt es eine eigene Förderung im Bereich der E-Mobilität. Dabei gelten die gleichen Fördersummen wie für private Haushalte. Darüner hinaus können Firmen aber auch eine Förderung für öffentlich zugängliche Schnellladestationen erhalten. So winken hierfür Fördersummen von bis zu 20.000 Euro, wobei die genaue Höhe von der Größe und Ladekapazität der Station abhängt.

Neben diese Summen treten außerdem noch Regelungen, die sich auf elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge wie etwa LKW beziehen. Für diese sind weitere Fördersummen festgelegt worden, die von der zulässigen Nutzlast der Fahrzeuge abhängen. So werden Fahrzeuge, die eine Nutzlast bis 2,5 Tonnen besitzen, mit 5.000 Euro gefördert. Leichte Nutzfahrzeuge mit mehr als 2,5 Tonnen, die elektrische betrieben werden, können mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden. Elektro-Kleinbusse der Klasse M2 können sogar mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden.

Neues Kennzeichen für E-Fahrzeuge

In Österreich gibt es neben der Förderung beim Kauf von E-Fahrzeugen noch weitere Maßnahmen, die die E-Mobilität fördern sollen. So erhalten E-Fahrzeuge auf Wunsch des Halters eigene grüne Kennzeichen, die außerdem ein E aufweisen um auf den Antrieb des Fahrzeugs hinzuweisen. Durch diese Maßnahme sollen E-Fahrzeuge mehr auffallen und präsenter im Verkehr und im Stadtbild der Städte Österreichs sein.

Bisher großer Erfolg

Blickt man in die offizielle Statistik, so zeigt sich, dass die Förderung der E-Mobilität in Österreich bisher ein sehr großer Erfolg ist. So wurden im Mai 2019 835 E-Autos im Land neu zugelassen. Damit stieg die Gesamtzahl aller E-Autos in Österreich auf 31.098 Stück an. Der Renault Zoe war dabei das am häufigsten zugelassene Modell des Landes. Die Zahlen zeigen dabei, dass die E-Mobilität im Land deutlich auf dem Vormarsch ist. Die Förderung scheint also zu greifen und dürfte auch in den kommenden Monaten für immer neue Zulassungen von E-Fahrzeugen führen. Wie viele Wagen es dann sein werden, lässt sich im Vorfeld jedoch kaum sagen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Zahlen vergleichbar ausfallen dürften.

Im Bereich der Nutzfahrzeuge fielen die Zahlen deutlich geringer aus. So wurden im Jahr 2019 weniger als 10 Lastkraftwagen, die elektrisch betrieben sind, zugelassen. Hier ergibt sich also noch viel Potenzial in der Zukunft.

Fraglich ist, inwieweit es auch nach 2020 zu einer weiteren Förderung der E-Mobilität in Österreich kommen wird. So steht bisher noch nicht fest, ob die Fördertöpfe wieder aufgefüllt werden oder nicht. Denkbar ist auch, dass die Fördertöpfe verringert oder aber auch erhöht werden. Dies wird sicherlich stark davon beeinflusst sein, wie die derzeitigen Fördergelder abgerufen und ausgeschöpft werden. Sollte es dazu kommen, dass die gesamten 93 Millionen Euro genutzt werden, so ist davon auszugehen, dass es zu einer Neuauflage der Fördertöpfe kommen wird. Wie hoch diese dann ausfallen, kann aber derzeit noch nicht gesagt werden.

So oder so kann aber bereits jetzt die Bilanz gezogen werden, dass die Förderung der E-Mobilität in Österreich ein großer Erfolg ist. Es bleibt zu wünschen, dass sich dieser Trend fortsetzt und immer mehr E-Fahrzeuge im Land unterwegs sind.

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Daniel Herndler
Chef-Redakteur, Ressort-Leiter Steuern und Finanzen
Daniel Herndler ist Wirtschaftsjournalist, Herausgeber und Chef-Redakteur des Nachrichtenportals Finanz.at. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Steuern, Finanzen und Wirtschaft.
Stand: 28.03.2024, 21:13 Uhr